Diesen Frühling kam Mr. C eines Tages mit einer blühenden Chilipflanze nach Hause. Voller Freude und Erwartung haben wir unser Baby seither gehegt und gepflegt. Zwischenzeitlich sah das arme Pflänzchen etwas mitgenommen aus, hat sich aber von seiner Grippe perfekt erholt, ist im Sommer erneut erblüht und hat uns jetzt mit sage und schreibe 24 Chilis beglückt. Auch wenn es einige Zeit in Anspruch nahm, bis die Früchte schön rot wurden, wir die Hoffnung schon beinahe aufgegeben haben, war es jetzt endlich soweit und die Chilis konnten gepflückt werden. Nun, was mache ich aber mit 24 Chilis?!
Ich begab mich also auf die Suche nach einem Chili Rezept, mir schwebte eine Art Chutney vor. Nur werden zwar für sehr viele Chutneys Chilis verwendet, aber meist braucht man nur eine bis maximal zwei davon. Bei unserer reichlichen Ernte etwas wenig. Ich weiss, ich kann die Chilis auch einfach trocknen lassen und anschliessend vermahlen. Fand ich aber für unser Pflänzchen etwas schade, es hat doch etwas Besonderes verdient, wenn es uns schon so reichlich beschenkt.
So bin ich nach einiger Suche auf ein Rezept von Jamie Oliver gestossen, wo ich immerhin 8-10 Chilis brauchte. Es ist etwas aufwändig, dauert seine Zeit, macht eine Sauerei und ist etwas kniffelig, aber der ganze Aufwand hat sich gelohnt. Unser Chili-Baby hat zudem diesen Aufwand verdient :-). Ich muss aber zugeben, dass das mit dem Häuten der Peperoni und Chilis nur sosolala geklappt hat. Also die Peperoni schälen, das hat gut geklappt, aber die Chilis? Das ging irgendwie gar nicht. So habe ich die einfach so zermatscht. Aber am besten erkläre ich euch anhand des Rezepts, was ich genau meine. Gefunden habe ich es hier und vor allem hinsichtlich der Verarbeitung leicht abgewandelt. Laut Rezept ergibt die Menge ca. 400g. Ich habe das jetzt aber nicht nachgewogen :-).
Zutaten
8 bis 10 frische rote Chilis8 reife rote Paprika (ich habe auch gelbe und Orange genommen, da es gerade ein solches Aktionspack gab)
Olivenöl
2 mittelgroße rote Zwiebeln, geschält und zerkleinert
1 kleiner Zweig frischer Rosmarin, Blätter abgetrennt und gehackt
2 frische Lorbeerblätter (geht auch mit getrockneten)
5 cm langer Zimtstock
Meersalz und frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
100g brauner Zucker
150 ml Balsamico
Zubereitung
Damit das Chutney länger hält, sollten die Gläser vorgängig sterilisiert werden. Das habe ich für die Marmelade hier erklärt und geht für Chutneys natürlich genau gleich. Die Parika halbieren, entkernen, waschen und mit der Schnittfläche nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Chilis entweder ebenfalls halbiert und entsteint oder im Ganzen auf das Backblech geben. Alles bei ca. 200° unter den Backofen-Grill rösten, bis sie gar sind und eine schöne dunkle Farbe haben. Es ist wichtig, genug lange zu warten, sonst lassen sich die Peperoni ganz schlecht schälen. Die kleineren Chillies brauchen nicht so lange, also werden diese am Besten vor den Peperoni entfernt. Wenn man sie als Ganzes dazugibt zwischendurch mal wenden.Anschliessend die Chilis und die Paprika in eine Schüssel geben und diese luftdicht mit Frischhaltefolie abdecken. Beim Abkühlen dünstet das Gemüse so im eigenen Dampf nach. Wenn das Gemüse abgekühlt ist, kann die Haut (laut Rezept ganz einfach) abgezogen werden. Äh ja. Das mag für die Peperoni durchaus stimmen, wenn sie genug gar sind. Bei den Chilis hat das aber irgendwie überhaupt nicht geklappt und diese waren wirklich genug durch. So hab ich dort nur die Stengel entfernt, Kerne und Haut blieben drin und dran. Der Peperoni-Chili Haufen wird nun mit den Händen zerkleinert und zermantscht. Achtung zum ersten, bitte Handschuhe tragen, ansonsten läuft man doch etwas Gefahr mit so vielen Chilis. Ich möchte ja nicht verklagt werden ;-). Achtung zum zweiten, das Gemantsche gibt eine Sauarei. Die zermantschte Masse zur Seite legen.
Jetzt eine Pfanne mit etwas Olivenöl erhitzen. Die Zwiebeln, den Rosmarin, die Lorbeerblätter und den Zimt hinzufügen und mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis die Zwiebeln saftig braun und klebrig geworden sind.
Nun die zermantschte Peperoni-Chili Masse, den Zucker und den Balsamico zu den Zwiebeln geben und weiter köcheln lassen. Sobald der Saft "eingedickt" ist, ist das Chutney fertig. Das dauert bestimmt ca. 30 Minuten. Also nicht ungeduldig werden und zwischendurch immer mal wieder umrühren und die Konsistenz überprüfen. Die Zimtstange und die Lorbeerblätter entfernen und anschliessend mit einem Löffel das Chutney in die Gläser füllen. In sauberen Gläsern, sollte sich das Chutney einige Monate halten.
So, das wäre schon die ganze Hexerei. Wie gesagt, etwas aufwändig, aber es lohnt sich. Das süss-scharfe Chutney schmeckt lecker zu Käse oder auch zu Fleisch. Und nächstes Jahr versuche ich mich an Cherrytomaten.
Was hättet ihr mit so vielen Chilis angestellt?
Alles Liebe,
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